„Am 28. November 1820 wurde Friedrich Engels in Barmen geboren. Für uns Wuppertalerinnen und Wuppertaler heute, 200 Jahre später, ein Grund zu feiern und ihn zu ehren!“, erklärt Klaus Jürgen Reese, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. „Denn Friedrich Engels Schaffen und Wirken machen ihn zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts und einem der berühmtesten Söhne Wuppertals. Weltbekannt sind viele seiner, zumeist mit Karl Marx gemeinsam verfassten und oft gesellschaftskritischen, Schriften, die die Geschichte bis heute beeinflusst haben und deren Inhalt zum Teil bis heute hochaktuell ist.“
Bürgermeister Heiner Fragemann, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion, ergänzt: „Wie alle Geburtstage in diesem besonderen Jahr der Pandemie, können wir auch Friedrich Engels Geburtstag nicht in der Form feiern und begehen, wie es mit Hilfe vieler engagierter Wuppertalerinnen und Wuppertaler lange vorbereitet und geplant war. Einige Veranstaltungen konnten in anderer Form stattfinden, andere, wie die große Wiedereröffnung des sanierten Engelshauses, müssen verschoben werden. Nichtsdestotrotz – oder umso mehr – wollen wir Friedrich Engels angemessen ehren. Denn auch wenn sich die Umstände in der Arbeitswelt und der Gesellschaft seit dem 19. Jahrhundert stark verändert haben: Die von Engels bearbeiteten Themen zu sozialer Ungleichheit und zur Verteilung des Kapitals sind weiterhin aktuell, ganz besonders wieder in diesem Jahr. Insbesondere die durch die Pandemie bedingten Einschränkungen haben die Kluft zwischen armen und reichen Menschen noch vergrößert und auch wieder stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt – arme Menschen sind z.B. ungleich härter getroffen von Kurzarbeit und Jobverlust und damit von finanziellen Einschnitten.
Natürlich müssen wir Engels Themen auch kritisch betrachten“, führt Heiner Fragemann weiter aus, „es muss klar sein, dass seine Aussagen, aus denen sich auch kommunistische Regime abgeleitet haben, nicht Eins-zu-eins auf heutige Verhältnisse übertragbar sind. Dennoch: Viele seiner Gedanken und Ideen waren sehr fortschrittlich und richtungsweisend und haben ihre Aktualität im Grundsatz bis heute nicht verloren. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands hat den Begriff des demokratischen Sozialismus fest im Grundsatzprogramm verankert. Sie fußt auf den Ideen und Lösungsansätzen der Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts und damit auf den Theorien von Engels und Marx.“
„Abschließend ist festzuhalten“, so Klaus Jürgen Reese, „Friedrich Engels war ein Universalgenie, großer Denker und Menschenfreund, dessen Wirken weit in die Gegenwart hineinstrahlt. Und Wuppertal ist – auch wenn es die Stadt unter diesem Namen zu Engels Lebzeiten noch nicht gab – ‚historischer Boden des Sozialismus‘. Wir feiern und ehren Friedrich Engels zu seinem 200sten Geburtstag und hoffen, dass die Strahlkraft seiner Persönlichkeit und seines Schaffens auch weit über das Engelsjahr 2020 hinaus wirkt.“