„Diverse Medienberichte legen nahe, dass leitende Mitarbeiter der Wuppertaler Stadtverwaltung den Auftrag erteilt haben sollen, im Vorfeld der Kündigung der damaligen Intendantin des Tanztheaters Pina Bausch, Adolphe Binder, Informationen an die Öffentlichkeit zu bringen, mit dem Vorsatz, das Image von Frau Binder zu schädigen. Daher haben wir für den kommenden Kulturausschuss eine Große Anfrage gestellt“, erläutert Bürgermeisterin Ursula Schulz, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion. „Wir möchten wissen, ob der PR-Berater Ulrich Bieger von Mitarbeitern der Stadtverwaltung einen entsprechenden Auftrag erhalten hat und wenn ja, von wem und wann er beauftragt wurde und welche Kosten der Stadt Wuppertal für diese mögliche Beauftragung entstanden sind“, erklärt Ursula Schulz weiter.

Klaus Jürgen Reese, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, ergänzt: „Schenkt man den Medienberichten, die auf den Aussagen des PR-Beraters Ulrich Bieger beruhen, glauben, sollen im Vorfeld der Kündigung Adolphe Binders mehrere Treffen, u.a. mit Vertretern der Wuppertaler Verwaltungsspitze, stattgefunden haben, in denen die Vorwürfe gegen Frau Binder gesammelt worden seien. Dies soll mit dem Vorsatz geschehen sein, den Ruf von Adolphe Binder im Vorfeld der Kündigung in der Öffentlichkeit zu schädigen. Herr Bieger sei dann im Rahmen eines solchen Treffens beauftragt worden, die zusammengetragenen, schädigenden Informationen an ausgewählte Medienvertreter weiterzugeben. Dass eine Anzeige gegen Unbekannt, die das Wuppertaler Tanztheater wegen des Verrates von Geschäftsgeheimnissen anschließend stellte, von der Wuppertaler Staatsanwaltschaft eingestellt wurde, da es eben keinen Geheimnisverrat gab, legt weiterhin nahe, dass ein solcher Auftrag tatsächlich erteilt wurde. Sollten sich diese Vorwürfe bewahrheiten, werden die entsprechenden Personen mit den Konsequenzen leben müssen. Der Schaden für den Ruf des Kulturstandorts Wuppertal ist schon jetzt enorm.“

„Wir erwarten eine lückenlose Aufklärung dieses für einige Personen extrem belastenden Sachverhalts. Dazu möchten wir mit unserer Anfrage beitragen“, so Ursula Schulz abschließend.