Die SPD Fraktion begrüßt ausdrücklich, dass ihre Initiative zur Bestattung von Menschen muslimischen Glaubens in Wuppertal durch die Fraktionen CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP, DIE LINKE und die Stv. Rafrafi gemeinsam und breit getragen wird.

„Wuppertalerinnen und Wuppertaler können aktuell nicht in unserer gemeinsamen Heimatstadt bestattet werden, wenn sie muslimischen Glaubens sind. Der Grund hierfür ist, dass in Wuppertal keine Friedhofsflächen vorgehalten werden. Die Hinterbliebenen sind deshalb gezwungen, ihre Toten in Essen, Remscheid, Solingen, Köln oder in den ursprünglichen Herkunftsländern beizusetzen. Uns erreichen ungebrochen viele Beschwerden von Angehörigen, die ihre Kinder, Eltern und Geschwister nicht im Stadtgebiet begraben und in der Folge besuchen können. Dies wird als verletzende und faktische Ausweisung verstanden. Gerade weil Wuppertal vielfältig ist und die Heimatstadt aller Bürger:innen, ist dieser Zustand integrationspolitisch weder hinnehmbar noch erklärbar und muss deshalb durch die Stadtverwaltung unverzüglich beendet werden“, sagt Servet Köksal.

„Die Errichtung des muslimischen Friedhofes am Standort Krummacher Straße befindet sich seit Jahren in der Planung durch den zivilgesellschaftlichen Verein muslimische Friedhöfe Wuppertal. Dieses Engagement wird ausdrücklich begrüßt und ist auch in Zukunft ungebrochen zu unterstützen. Von der Fachverwaltung wird jedoch aufgrund von geologischen Problemen prognostiziert, dass die Umsetzung mit großer Wahrscheinlichkeit noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird. Und selbst wenn diese Fläche heute in Betrieb wäre, macht die dortige Kapazität und die seit Planungsbeginn verstrichene Zeit deutlich, dass mit der Planung und Ausweisung neuer Flächen bereits jetzt begonnen werden muss. Diese Verantwortung darf von der Stadt nicht auf private Vereine und ehrenamtliche Kräfte abgewälzt werden“, so Arif Izgi, umweltpolitischer Sprecher der SPD Fraktion.

„Die liberalere Auslegung der muslimischen Bestattungsriten, die Änderung des Bestattungsgesetzes NRW und gerade der Wunsch vieler Muslima und Muslime, ihre Verstorbenen in der Wuppertaler Heimat beizusetzen, haben den Bedarf nach entsprechenden Bestattungsmöglichkeiten ansteigen lassen. Wir wollen mit unserer Initiative erreichen, dass dementsprechend muslimische Bestattungen schnellstmöglich wieder in Wuppertal vorgenommen werden können und fordern die Verwaltung zum sofortigen Handeln auf. Die Erweiterung des Städtischen Friedhofes Ronsdorf oder die Übernahme von nicht genutzten Flächen des Christlichen Friedhofsverbands als auch die Ausweisung einer neuen städtischen Fläche können denkbare Lösungen bilden“, führt Lukas Twardowski, Vorsitzender des Integrationsausschusses, abschließend aus.