„Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal kritisiert, dass das sogenannte ‚Solinger Modell‘ von Seiten der Bezirksregierung kassiert worden ist. Wir hätten es begrüßt, wenn die Kommunen vor Ort auch im Schulbereich mit passgenauen und vor allem planbaren Maßnahmen auf die veränderte Corona-Lage reagieren könnten“, erklärt der Fraktionsvorsitzende Klaus Jürgen Reese.

„Ich kann die Entscheidung der Landesregierung nicht nachvollziehen. Das von den Solinger Schulen geplante Rotationsverfahren, bei dem die eine Hälfte digital und die andere Hälfte der Schülerinnen und Schüler im Präsenzunterricht unterrichtet werden, halte ich für durchaus geeignet, sowohl in den Schulen, als auch im ÖPNV die Abstandsregeln wieder einhalten zu können. Aktuell ist die Lage für die Familien und die Beschäftigten an den Schulen überhaupt nicht mehr planbar. Jede Schule versucht den Schulbetrieb irgendwie aufrechtzuerhalten, doch schon heute werden ganze Klassen für den nächsten Tag gebeten, zu Hause zu bleiben, weil zu wenig Lehrpersonal da ist. Das Argument, dass für geteilte Klassen nicht genug Personal da ist, lasse ich nicht gelten. Lehrpersonal, das aktuell reihenweise wegen Verdachtsfällen vorsorglich zuhause in Quarantäne sitzt und nicht erkrankt ist, könnte bei einem Hybridmodell zumindest für den digitalen Unterricht wieder eingesetzt werden“, erläutert Dilek Engin, stellv. Fraktionsvorsitzende.

„Meine Fraktion appelliert eindringlich dafür, dass die Kommunen auch an den Schulen flexibel auf das individuelle Infektionsgeschehen vor Ort reagieren dürfen. Ministerin Gebauer will um jeden Preis am Präsenzunterricht für alle festhalten, und hat als Lösungsansatz nach 8 Monaten Pandemie nicht mehr anzubieten als lüften, Zwiebel-Look und vorgezogene Weihnachtsferien. Abgesehen davon, dass Letzteres viele Familien erneut vor organisatorische Probleme stellen wird, ist das unterm Strich ein mangelhaftes Krisenmanagement. Ich hoffe sehr, dass die für den morgigen Plenartag beantragte Aktuelle Stunde von SPD und Grünen ein Einlenken bei Ministerin Gebauer erwirken kann“, stellt Servet Köksal, stellv. Fraktionsvorsitzender, abschließend fest.